Nadelkränze 

Nadelkränze sind selbsthaltende Wälzlagerelemente, die es in ein- oder zweireihiger Ausführung gibt. Sie bestehen aus einem Käfig, in dem die einzelnen Nadelrollen exakt geführt werden. Aus diesem Grund lassen Nadelkränze höhere Drehzahlen zu als vollnadelige Ausführungen und sind auch leichter montierbar. Die Käfige bestehen aus Stahlblech oder Kunststoff. Diese Lager haben eine hohe Genauigkeit, Tragfähigkeit und Steifigkeit bei geringem Bauraum. Um sie zu verwenden, müssen die Welle und das Gehäuse als Wälzlagerlaufbahnen ausgeführt sein. Dabei ist auf die korrekte Gestaltung dieser zu achten.

Bezeichnungsbeispiel:

K16x20x10TN

Hierbei handelt es sich um einen Nadelkranz mit einem Innendurchmesser von 16mm, einem Außendurchmesser von 20mm und einer Breite von 10mm, mit Kunststoffkäfig.

 

Nadelhülsen und Nadelbüchsen

Diese Ausführungen sind Nadellager kleinster radialer Bauhöhe. Sie bestehen aus dünnwandigen, spanlos geformten Außenringen und Nadelkränzen und ermöglichen besonders kostengünstige Lagerungen mit hoher radialer Tragfähigkeit. Hierzu sollte beachtet werden, dass die dünnwandigen Lageraußenringe eine ausreichend starre Unterstützung erfahren müssen. Da diese Typen in die Gehäusebohrung eingepresst werden, benötigen sie keine zusätzliche axiale Fixierung. Falls Ihre Lagerung keine gehärtete Laufbahn auf der Welle vorsieht, können diese Lager auch mit entsprechenden Innenringen der Baureihe LR oder IR kombiniert werden. Die Variante IR ist in der Toleranzklasse P0 gefertigt und so toleriert, dass sich nach dem Verbauen mit dem entsprechenden Nadellager eine normale Lagerluft einstellt. Diese Innenringe haben Schlupffasen, die einen leichteren Einbau ermöglichen. Bei der Variante LR sind die Fasen nur gebrochen und sie weisen eine Toleranzklasse h6 auf. Nadelhülsen unterscheiden sich von Nadelbüchsen durch einen geschlossenen Boden. Dadurch eignen sie sich besonders zum Abschluss von Lagerstellen an Wellenenden. Unsere Nadelhülsen und –büchsen sind auch in abgedichteter Form erhältlich.

Bezeichnungsbeispiele:

HK1612                     Nadelhülse, Hüllkreis 16mm, Breite 12mm

BK1612                      Nadelbüchse, Hüllkreis 16mm, Breite 12mm

HK1612RS                Nadelhülse, Hüllkreis 16mm, Breite 12mm, einseitig abgedichtet

HK16122RS              Nadelhülse, Hüllkreis 16mm, Breite 12mm, beidseitig abgedichtet

BK1612RS                 Nadelbüchse, Hüllkreis 16mm, Breite 12mm, abgedichtet

IR7x10x10,5              Innenring mit Schlupffasen, d = 7mm, D = 10mm, B = 10,5mm

LR7x10x10,5             Innenring ohne Schlupffasen, d = 7mm, D = 10mm, B = 10,5mm

 

Nadellager 

Nadellager sind hochbelastbare Wälzlager, die einen geringen Bauraum benötigen. Es gibt sie mit und ohne Innenring, in abgedichteter Variante oder auch zweireihig. Die Nadelrollen werden durch den formsteifen Käfig achsparallel geführt. Der massive Außenring hat zwei Borde und eine umlaufende Schmiernut, mit Schmierbohrung.

Bezeichnungsbeispiele:

NK30/20                    leichte Reihe, ohne Innenring, Fw = 30mm, B = 20mm

NKS30                       schwere Reihe, ohne Innenring, Fw = 30mm          

RNA4905                   Nadellager nach DIN 617, ohne Innenring, Fw = 30mm

RNA6905                   Maßreihe 69, zweireihig (bis 6906 einreihig), ohne Innenring

RNA4822                   Nadellager nach DIN 617, ohne Innenring

NKI30/20                   leichte Reihe, mit Innenring

NKIS30                      schwere Reihe, mit Innenring

NA4905                     Nadellager nach DIN 617, mit Innenring

NA6905                     Maßreihe 69, zweireihig (bis 6906 einreihig), mit Innenring

NA4822                      Nadellager nach DIN 617, mit Innenring    

RNA4900RS              Maßreihe 49, einseitig abgedichtet, ohne Innenring

RNA49002RS            Maßreihe 49, beidseitig abgedichtet, ohne Innenring

RNA4900.RS             Maßreihe 49, einseitig abgedichtet, mit Innenring

RNA4900.2RS           Maßreihe 49, beidseitig abgedichtet, mit Innenring

RNAO15x23x13        Nadellager ohne Borde, ohne Innenring

NAO12x24x13          Nadellager ohne Borde, mit Innenring

 

Hülsenfreiläufe 

Hülsenfreiläufe übertragen Drehmomente und lassen, dank ihrer kleinen radialen Bauhöhe kompakte Konstruktionen zu. Der Außenring ist sehr dünnwandig und spanlos geformt. Am Innendurchmesser des Außenrings befinden sich Klemmrampen. Als Klemmelemente dienen Nadelrollen, die durch einen Kunststoffkäfig gehalten und geführt werden und durch Federn in Position gehalten werden. Die Klemmrichtung ist durch einen Pfeil an der Stirnseite markiert. Sie eignen sich besonders als Schaltelemente, Rücklaufsperren oder Überholkupplungen. Die Federn sind entweder aus Kunststoff (Nachsetzzeichen KF) oder aus Stahl. Für Anwendungen in Kunststoffgehäusen sind auch Hülsenfreiläufe mit gerändeltem Außenmantel lieferbar (Nachsetzzeichen R).

Bezeichnungsbeispiele:

HF                  Hülsenfreilauf mit Stahlfedern

HF…KF         Hülsenfreilauf mit Kunststofffedern

HF…R           Hülsenfreilauf mit Stahlfedern und Rändelung

HF…KFR      Hülsenfreilauf mit Kunststofffedern und Rändelung

Die oben genannten Typen übertragen ausschließlich Drehmomente und können keine radialen Kräfte aufnehmen. Diese müssen durch zusätzliche Lager aufgenommen werden. Hierzu bieten sich Nadelhülsen der Variante HK an.

HFL                Hülsenfreilauf mit Stahlfedern und beidseitiger Lagerung, Gleit- oder Wälzlager

HFL…KF       Hülsenfreilauf mit Kunststofffedern und beidseitiger Lagerung, Gleit- oder Wälzlager

HFL…R         Hülsenfreilauf mit Stahlfedern, beidseitiger Lagerung und Rändelung

HFL…KFR    Hülsenfreilauf mit Kunststofffedern, beidseitiger Lagerung und Rändelung

Diese Varianten können auch radiale Kräfte aufnehmen, da jeweils seitlich neben demFreilauf ein Radiallager integriert ist. Abhängig vom Bauraum sind dies entweder Gleit- oder Wälzlager.

Dank der geringen Masse der Klemmelemente haben diese auch ein geringes Trägheitsmoment, wodurch sehr hohe Schaltfrequenzen möglich sind. Hier sollte jedoch die Trägheit des Gesamtsystems berücksichtigt werden, um den Freilauf nicht zu überlasten. In diesem Fall empfiehlt sich der Antrieb über die Welle.